Bericht: Addicted to Death XV

Vollbedienung gegen den Rassismus!

von Malte H.

Flyer Addicted to Death XV

Am 22. März 2014 lud das JuZ Papenburg bereits zum 15. Mal (!!!) zur Addicted to Death - Konzertreihe. Unter dem Motto "Metal gegen Rassismus" sollte ein Statement gesetzt werden, welches von dem Dreier-Paket an Bands, bestehend aus den modernen Deathern von AUSTIN DEATHTRIP, den Lokalmatadoren BURIAL VAULT und den sexy Groove Thrashern von DRONE, untermalt werden sollte. Grund genug, sich auf die lange Reise nach Papenburg (immerhin war ich mit Umwegen gute 2 Stunden hin und zurück unterwegs) zu begeben, um diesem Spektakel beizuwohnen.
Mit erfreulicher Verwunderung nahm ich bei der Parkplatzsuche wahr, dass die 15. Ausgabe des Addicted to Death offensichtlich gut besucht ist. Viele Autos standen vor dem beschaulichen JuZ, und auch tummelten sich viele Raucher vor dem Eingang. Ein gutes Zeichen!

 

Austin Deathtrip

Auch drinnen standen einige Metalheads vor der Bühne, wo AUSTIN DEATHTRIP ihr Set bereits begonnen hatten. Zwar zeigten sich die anwesenden Zuschauer noch zurückhaltend und die erste Reihe stand doch etwas weiter von der Bühne weg, doch das hinderte die Oldenburger nicht daran, ein fettes Set abzubrennen. Neben altem Material gab es natürlich auch Songs vom kommenden Album "How I Spanked Your Mother", welches am 25. April 2014 erscheinen wird. Und was es hier zu hören gab, macht Lust auf mehr. Mit wirklich sattem Sound und viel Groove ließen die vier Mannen die Bühne erbeben. Insbesondere Vokalist Buck Austin erwies sich als Rampensau und Energiebündel. Richtig saubere Leistung! Und spätestens mit ihrer Interpretation von SEPULTURAs "Roots Bloody Roots" hatten die Jungs aus Oldenburg mich dann auch voll auf ihrer Seite. Wer AUSTIN DEATHTRIP an diesem Abend verpasst hat, dem sei gesagt, dass die Jungs am 25. April 2014 eine Release-Show im Cadillac in Oldenburg spielen werden. Vorbeischauen ist da praktisch Pflicht!

Setlist Austin Deathtrip:
1. The Cleansing Waters Of Acheron
2. Austin Tribe
3. Six Levels Below
4. A Hypocrite's Manifest
5. Roots Bloody Roots
6. Vermillion Downpour
7. How I Spanked Your Mother
8. Shadow Archetype
9. Demon Of Gadara
10. Butt Spanker
11. Cain

Burial Vault
Als zweite Band des Abends betraten die heimischen Melo-Deather von BURIAL VAULT die Bühne und hatten von der ersten Note an das Publikum fest im Griff. Wie bei jeder Show der Papenburger gab es wieder wuchtigen, melodischen und teilweise gar frickeligen Death Metal auf die Ohren. Die "typischen" Rollen waren hierbei klar verteilt: Sänger Raimund spie seine tiefen Growls und finsteren Screams in die Menge und Bassist David ließ die Haare rotieren (was eine Windmühle!!!), während Gitarrist Tobias seine Gitarre aufs Härteste malträtierte und einmal mehr zeigte, was für ein technisches Tier er doch ist. Dem gegenüber stand Gitarrist Alexander, der absolut cool und abgeklärt die Saiten schwang und hier und da seine Späße mit David trieb. Drummer Immo, mit neu gewachsener Haarpracht, nutzte selbige, um beim Spielen den Rotor anzuschmeissen. Ein geniales Bild!
Musikalisch gab es einen Mix aus Songs vom aktuellen Album "Incendium" (Review), älteren Stücken von der "Ekpyrosis" und der ersten EP "...There Is No Resort", und sogar ein paar neue Songs, die für das kommende, noch unbetitelte Album geschrieben wurden. Hierbei deuteten BURIAL VAULT an, wieder zurück zu den Wurzeln zu gehen und weniger Gefrickel, dafür straightere, wiederkehrende Riffs in den Mittelpunkt zu rücken. Die Menge nahm die neuen, unbekannten Stücke jedenfalls schonmal gut an, und wenn die Papenburger es schaffen, das gesamte Album mit Songs auf diesem hohen Niveau zu füllen, bahnt sich ein weiterer Meilenstein in der Bandgeschichte an.
Das einzige Manko am Auftritt war, dass die Zeit für eine Zugabe nicht mehr gereicht hat. Schade, denn die anwesenden Metalheads hatten noch spürbar mehr Bock auf weitere Songs dieser tollen Band.

Drone

Die Fairness gebot es jedoch, dass BURIAL VAULT die Bühne pünktlich für den Headliner räumten: Den Groove Thrashern von DRONE aus Celle. Von Sekunde eins an und mit der simplen wie aussagekräftigen Ankündigung "Jetzt wird gefickt!" ballerten die Mannen um Sänger und Spaßvogel Mutz ein richtiges Gewitter in die Menge. Unverständlich war hierbei, dass Mutz der Meute erst androhen musste, die Bühne zu verlassen, ehe der erste Moshpit losbrach. Dafür gings ab da dann aber auch richtig zur Sache. Wie die beiden vorherigen Bands profitierten DRONE von einem äußerst fetten Sound, der den walzenden Riffs der Band sehr gelegen kam. Kein Wunder, dass ohne Ende Haare und Gliedmaßen flogen.
Neben ihrer erstklassigen Musik kamen die Jungs auch fernab der Songs sehr sympathisch rüber. Stellenweise waren die Ansagen vielleicht etwas zu lang, boten jedoch hohes Unterhaltungspotential. So wurde mit einem Augenzwinkern von Bassist Fabian klargestellt, wieso sich Mutz hier und da mal verspielt hat: Er kommt nie zu den Proben, weil er immer zu besoffen ist, um Auto zu fahren. Diese und andere Anekdoten lockerten die Stimmung immer mehr auf, und so zogen DRONE auch den letzten Anwesenden in ihren Bann. Wirklich ein würdiger Headliner, der natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen werden konnte.
Und selbstverständlich wollten die Sex Metaller aus Celle nicht hinter den anderen Bands anstehen, und so gab es auch von DRONE neues Material auf die Ohren. Und auch hier sei gesagt, dass hiesige Metalheads die Augen offenhalten sollten. Da kommt was fettes um die Ecke! Am 25. April 2014 ist es soweit, und das selbstbetitelte Baby wird das Licht der Welt erblicken.

Fazit

Das 15. Addicted to Death bot mal wieder eine äußerst fette Party mit geilen Bands und absolut sattem Sound. Ein großes Lob an den Tontechniker, der wirklich aus jeder Band alles rausholte. Etwas schade war, dass die Stimmung beim Opener AUSTIN DEATHTRIP doch sehr verhalten war. Die Mannen hätten mehr Feedback verdient gehabt. Doch spätestens mit dem Auftritt von BURIAL VAULT und dem Moshpit bei DRONE brachen alle Dämme.
Für einen absoluten Sahnepreis von nur 5€ bekam man richtig viel geboten, und auch das Motto "Metal gegen Rassismus" verdient die volle Unterstützung. Wer nicht da war, sollte sich in den Arsch beissen und zusehen, bei der nächsten Ausgabe am Start zu sein. Es lohnt sich!

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